Wozu brauche ich einen Börsenmantel?
Die Gründe für die anhaltende Kapitalschwäche vieler mittelständischer Firmen sind vielschichtig und hinlänglich bekannt. Für Wachstum und Ertrag jedoch sind günstige finanzielle Rahmenbedingungen für Unternehmen unerlässlich. Durch die seit Januar 2004 in Kraft getretenen verschärften Eigenkapitalrichtlinien für Banken (Basel II) wird die Kreditvergabe durch Banken zukünftig tendenziell noch restriktiver werden. Unternehmer werden dadurch genötigt, alternative Finanzierungsformen zu nutzen. Die Wachstumsfinanzierung über einen Börsengang und später folgende Kapitalmaßnahmen ist in den vergangenen Jahren auch in Deutschland populärer geworden.
Bedingt und eingeleitet durch den Crash der New Economy und den bis Anfang 2003 andauernden massiven Rückgang des DAX - Indexes und aller weiteren deutschen Indices, waren Börsengänge bis jetzt eigentlich unmöglich. In Zeiten, in denen die Neuemissionspipeline quasi zum Erliegen gekommen ist (10 Börsengänge von 06/2001 bis Ende 2002, kein Börsengang in 2003) bietet sich für Mittelständler der Erwerb und die Neuausrichtung eines Börsenmantels als zweckmäßige IPO-Alternative an. Seit die Börsen weltweit und insbesondere der deutsche Aktienmarkt (+37,5% in 2003) wieder mut gefasst haben, arbeiten die Investmentbanken mit Hochdruck an der Vorbereitung einer fülle von Börsengängen für dieses Jahr.
Das Dilemma für alle, die sich jetzt, nach einer Erholung der Kapitalmärkte intensiv mit dem Thema Börsengang beschäftigen ist nur, dass, bedingt durch den starken Personalabbau der Investmentbanken, die IPO-Pipeline z.Zt. nur den großen, extrem lukrativen Unternehmen zur Verfügung steht. Der Mittelständler wird z.Zt. auf 2005/2006 vertröstet. Doch hier bietet sich die Möglichkeit, durch den Erwerb eines Börsenmantels eine vollständige Unabhängigkeit von den o.g. Problematiken zu erreichen.
Durch den Erwerb eines Börsenmantels kann der Erwerber nicht nur Anteilsverkäufe und Anteilsumverteilung einfacher regeln, er erhält auch den Zugang zu Investoren, die bereit sind Eigenkapital bei solider Unternehmensplanung zur Verfügung zu stellen. Dieses erfolgt über Kapitalerhöhungen die den freien und dritten Aktionären zum Bezug angeboten werden. Kapitalerhöhungen und sogenannte secondary placements (Privatplazierungen) sind die einzig noch verbliebenen Alternativen zur Kapitalbeschaffung über den Kapitalmarkt. Darüber hinaus ist es auch vielen Unternehmern gelungen, durch die Börsennotierung ihres Unternehmens, eine deutliche Höherbewertung und damit eine Steigerung des Unternehmenswertes zu erzielen. Dieses ist dadurch bedingt, dass unnotierte Gesellschaften (KGs, GmbHs oder Immobilien) ausschließlich über gewisse Multiplikatoren bewertet werden, die in der Regel im mittleren einstelligen Bereich liegen. Die Börse erlaubt jedoch zusätzliche Wachstums- und Gewinnprognosen die sich in zusätzlichem Goodwill und damit höheren Multiplikatoren niederschlagen. Diese Höherbewertung kann schon bei einer Steigerung des Multiplikators um 1 oder 2 Punkte einen deutlichen Wertzuwachs darstellen.